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[Ira] Als Mutmacherin muss ich selbst auch Mut beweisen, finde ich. Drum stell ich mir immer wieder Aufgaben. Manche sind recht harmlos, aber dennoch für mich herausfordernd. Meist geht es um Zuversicht in bestimmten Lebensbereichen und wie ich mir dabei selbst mehr Mut machen kann.
Doch diesmal, jessasna, diesmal ist neben dem Mut zur Veränderung meiner Perspektive auch mein Wagemut ganz stark gefragt. Denn ich hab mir etwas ganz Großes vorgenommen. Allein die Entscheidung, es zu wagen, hat mich viel Mut gekostet. Den ersten Schritt hab ich auch schon getan – da war das Gelände schon sehr unbekannt für mich. Nun geht’s weiter …
Damit ich dich nicht länger auf die Folter spanne: Ich hab mich für einen Freiplatz beworben, um nächstes Jahr mit einem topmodernen Ballon in die Stratosphäre zu fahren! Jaaa, ganz wirklich! An den Rand des Weltalls! In 30.000 Meter Höhe! (Ich muss mich grad sehr beherrschen, vor lauter Aufregung nicht mindestens fünf Rufzeichen zu machen 😀 ). Von dort kann man bereits gut die Krümmung der Erde sehen. Und das schwarze Weltall um die Erde herum (das kann ich mir überhaupt nicht vorstellen!).
Die orbitale Perspektive
Du fragst dich vielleicht, wie ich auf die Idee gekommen bin? Und warum ich das machen will? Darüber möchte ich dir in diesem Artikel mehr erzählen.
Schon seit meiner Kindheit zieht es mich phasenweise ganz stark zu den Sternen und ins Weltall – mal stärker, mal weniger stark. Seit ein paar Jahren ganz stark. Ich beschäftige mich viel mit Astronomie, Raumfahrt und Satelliten. Ich interessiere mich für die technisch-wissenschaftlichen Hintergründe, aber auch für die symbolische Bedeutung dessen, was sich “am Himmel” abspielt. Und dafür, welche Rolle das Weltall in unserem Bewusstsein spielt.
Zur Vorgeschichte: Vor ein paar Monaten habe ich am einem Kurs über die “orbitale Perspektive” teilgenommen. Der ehemalige NASA-Astronaut Ron Garan lädt darin zu einer erweiterten Sichtweise auf unseren Planeten ein. Seine Aufenthalte auf der International Space Station (ISS) haben sein Bewusstsein so stark verändert, dass er seinen Traumjob bei der NASA aufgegeben hat. Damit er mehr Menschen zu diesem Bewusstseinswandel verhelfen kann. Er berichtet über erfolgreiche Projekte internationaler Zusammenarbeit und wie sie gelingen konnten.
Constellation und Earthrise 2068
Er hat weiters eine Gruppe namhafter Wissenschafter*innen zusammengetrommelt, der sich auch engagierte Normalverbraucher*innen im Rahmen von Earthrise 2068 anschließen können. Gemeinsam nennen sie sich “Constellation” und möchten zu einer Kurskorrektur in Richtung nachhaltiger Entwicklung ermutigen. Ron Garan betont dabei die Wichtigkeit positiver Zukunftsvisionen – ganz im Sinne der Mutmacherei 🙂 Constellation möchte im September 2017 der UNO-Generalversammlung ein Manifest mit diesen positiven Zukunftsbildern vorstellen und den Weg, den wir dazu beschreiten müssen.
All das hat mich sehr inspiriert und auf meinem Weg bestätigt: Wir brauchen positive Bilder und Beispiele, wir müssen unsere Aufmerksamkeit auf die Lösungen, auf das Gelingende und auf die gewünschte Zukunft richten, anstatt mit Schrecken auf Dystopie und Apokalypse zu starren und uns dadurch selbst zu lähmen.
Spaceship Obsidian
Ich war so motiviert, dass ich als Abschlussarbeit für den Kurs ein animiertes Video über die orbitale Perspektive gemacht habe (die erste Animation meines Lebens). Und danach gleich noch eines. Weitere Folgen der Spaceship Obsidian-Reihe sind bereits in Arbeit 🙂 In den Videos zeigt uns die Außerirdischen-Crew der Raumfähre Obsidian ihre Sicht auf unsere Erde und gibt uns ein paar Tipps, worauf wir achten sollten, um eine gute Zukunft auf unserem Planeten zu haben. Die Videos sind leichtfüßig und humorvoll und ermöglichen einen unkomplizierten Einstieg ins Thema. Hier kannst du selbst nachsehen, ob meine Beschreibung zutreffend ist:
Und falls du nun auf den Geschmack gekommen bist: Hier gibt’s gleich die Fortsetzung des Videos: Spaceship Obsidian Part 2 – Steer It Up.
Die Perspektive verändern
Ron Garan meint, dass man nicht unbedingt selbst im Orbit gewesen sein muss, um die orbitale Perspektive zu verstehen und einnehmen zu können. Doch schaden tut’s auch nicht. Darum ist er neben vielen anderen Aufgaben nun auch Chefpilot bei World View – einem Unternehmen, das die Ballontechnik revolutioniert und die Stratosphäre für möglichst viele Menschen erreichbar machen möchte.
Eine Ballonfahrt in die Stratosphäre ist vergleichsweise viel günstiger und ungefährlicher als ein Raketenflug ins All, ist umweltschonend und bringt nicht die körperliche Beanspruchung von Raketenstarts und -landungen mit sich. Dennoch lässt sich aus der Stratosphäre die Essenz dessen erfahren, was den Overview-Effekt ausmacht: ein Phänomen, das viele Astronaut*innen beschreiben, die die Erde von außen gesehen haben.
Den meisten ging es ähnlich wie Ron Garan. Es hat sie für immer verändert. Sie haben gesehen, wie verletzlich unser Planet mit seiner hauchdünnen Luftschicht ist. Sie haben gesehen, dass es keine Grenzen gibt, dass wir eine Menschheit, ein Volk sind, das nur eine einzige Heimat hat – unsere Erde. Sie haben die Wichtigkeit von Zusammenarbeit auf internationaler Ebene erkannt. Und dass wir dem Schutz unseres Planeten höchste Priorität einräumen müssen – unsere wichtigste Aufgabe in diesem wunderbaren Leben. In diesem berührenden Kurzvideo beschreiben sie ihre Eindrücke:
Kürzlich bin ich auf einen Aufruf von World View gestoßen: Sie arbeiten nun mit Space For Humanity zusammen – einer neu gegründeten Nonprofit-Organisation, die ebenfalls den Wert des Overview-Effekts erkannt hat und ihn möglichst vielen Menschen auch finanziell ermöglichen will. Sie haben nun einen Freiplatz für die erste Ballonfahrt in die Stratosphäre ausgeschrieben, für den ich mich bereits beworben habe!
Fensterplatz in der Stratosphäre
Ich blicke aufgeregt und glücklich aus dem Fenster der Passagierkapsel und sehe, wie sich der riesige Ballon vor dem Start nach und nach mit Helium füllt – zunächst sieht er gar nicht wie ein Ballon aus, sondern eher wie eine langgezogene, leere Wursthaut (so leid mir dieser profane Vergleich tut). Doch das gibt sich, je höher er steigt. Die Luft wird dünner, der Druck geringer – der Ballon dehnt sich immer weiter aus, wird immer runder, immer größer, ja ganz riesenhaft groß. Und weil viele Leute fragen: Nein, ich hab keinen Astronautenanzug an, sondern ganz normale Kleidung. Die Passagierkapsel ist – wie ein Flugzeug – mit dem passenden Druck ausgestattet, um nicht auf Felix Baumgartner machen zu müssen. Rund eineinhalb Stunden lang steigt der Ballon auf, bis auf eine Höhe von rund 30.000 Metern. Dann ist etwa zwei Stunden lang Zeit zu staunen, die Erde von oben zu bewundern, die Ehrfurcht und die Verbundenheit zu spüren – und so vieles noch, von dem ich jetzt noch gar nichts weiß.
Veränderung liegt in der Luft
Darauf freue ich mich schon ganz besonders: meine Perspektive zu verändern, ganz neue Sichtweisen zu erfahren, in mir drinnen etwas zu erleben, das ich nicht benennen kann, da ich es noch nie erlebt habe. Ich freue mich auf den Versuch, es in Worte – oder Bilder – zu bringen, es zu teilen, mitzuteilen:
- Wie fühlt sich das an, mit allen Sinnen zu erleben, dass alles auf der Erde verbunden ist, dass wir eine Menschheit sind auf einem Planeten mit einer gemeinsamen Zukunft, deren Gestaltung – zum Guten oder Schlechten – wir selbst in der Hand haben?
- Welcher neue Mut, welche neue Zuversicht, welche Zukunftsbilder werden in mir durch dieses Erlebnis entstehen? Wie kann ich diesen neuen Mut weitergeben und teilen?
- Wie nehme ich die Kernbotschaften der Mutmacherei durch diese veränderte Perspektive wahr? Kann ich sie schärfen? Kommt noch was dazu, das ich bisher nicht gesehen habe?
- Was bedeutet der positive Blick auf die Welt für die anderen Teilnehmer*innen? Welche Vorzeigeprojekte und Beispiele kennen und nennen sie? Auf Basis welcher Rahmenbedingungen?
- Welche neuen Vernetzungsmöglichkeiten und Kontakte ergeben sich, speziell mit Akteuren des Wandels, die eine andere Perspektive haben oder einen größeren Hebel ansetzen? Was können wir gemeinsam bewegen?
Achtsam wie im Flug
Gleichzeitig möchte ich diese Stunden im Ballon so intensiv und achtsam erleben wie nur möglich. Denn sie werden zwar buchstäblich (wie) im Flug vergehen – doch bitte nicht allzu schnell, denn sie sind unwiederbringlich.
Ich möchte staunen wie ein Kind, atemlos sein vor Ehrfurcht über die Schönheit unserer Heimat und über das Wunder des vernetzten Lebens, das sich da unter mir ausbreitet. Ich möchte mein Herz schneller schlagen spüren, wenn ich den Übergang vom vertrauten blauen Himmel in das unglaubliche Dunkel des Alls sehe. Und die Sterne am helllichten Tag. Ich möchte fassungslos vor Glück sein, dass ich dieses Privileg erleben darf.
Schließlich entkoppelt sich die Passagierkapsel vom Ballon und sinkt mit dem Gleitschirm langsam wieder zur Erde. Werde ich dieses Gefühl von Heimkommen spüren, auch wenn ich irgendwo in Arizona lande? Denn die Erde ist meine wahre Heimat, ganz gleich wo auf ihr ich mich befinde. Oder werde ich noch gar nicht zurückkommen wollen von diesem unvergleichlichen Erlebnis?
Spaceship Earth
Was mich noch beschäftigt: Die Sterne, der Kosmos – das hat alles noch immer etwas Mysteriöses, Ungreifbares, Rätselhaftes und Unerreichbares. Doch andererseits ist die Menschheit seit einem halben Jahrhundert recht munter im All unterwegs. Wir kennen zumindest die Gesetzmäßigkeiten um unseren Planeten herum sehr genau. Das weiß ich, seit ich mich mit Satelliten beschäftige: wie sie mit Affentempo um die Erde kreisen, präzise gesteuert oft über Jahrzehnte, für uns Dienste verrichtend, unsere Lebensqualität erhöhend.
Hier auf der Erde merken wir kaum was davon. Sind ganz eingeschlossen in unsere erdbezogene Sicht. Als gäbe es nichts außerhalb unseres blauen Balles. Doch da draußen sind wir auch schon recht kompetent. Und wir sind in eine höhere Ordnung und Komplexität eingebunden, die wir nun nach und nach erkennen und begreifen müssen:
- Wir sind bereits im All, auf einem Raumschiff, und wir sind alle Crew, es gibt keine Passagiere – wie uns schon Marshall McLuhan gelehrt hat.
- Wie werden sich – und mich – diese Überlegungen während und nach der Ballonfahrt verändern?
Du und dein Daumen
Doch Halt! Auch wenn ich in Gedanken schon im Ballon sitze, ist es bis dorthin doch noch ein weiter Weg mit vielen Schritten – und vermutlich vielen anderen Bewerber*innen, die den selben Traum haben. Drum also eins nach dem anderen: Ich habe mein Bewerbungsvideo – das ist der erste Schritt – bereits abgeschickt (auch dafür hab ich viel Mut gebraucht). Nun brauche ich viele, viele Likes für dieses Video, damit ich in die nächste Auswahlrunde komme. Das ist verständlich: Die Veranstalter möchten natürlich keine Eremiten mitnehmen, sondern Menschen, hinter denen eine Community steht, die das gut findet, die von diesem Erlebnis ebenfalls bereichert wird.
Darum bitte ich dich um deine Unterstützung: Hilf mir dabei, auf Youtube möglichst viele Likes für mein Bewerbungsvideo zu sammeln. Du kannst dir mein Video hier ansehen und dann, wenn es dir hoffentlich gefällt, bitte auf Youtube liken.
Bitte hilf mir, meinen Traum zu erfüllen:
- wenn du ihn gut findest
- wenn dir mein Video gefällt
- wenn du aus erster Hand meine Erfahrungsberichte aus der Stratosphäre bekommen möchtest
- wenn du dran glaubst, dass wir Menschen unsere Perspektiven zum Wohl der Allgemeinheit immer wieder erweitern können
- wenn du möchtest, dass ich auch aus der Stratosphäre Mut mache
- oder aus deinen ganz eigenen Gründen 🙂
Du kannst den Link zum Video gerne weiterleiten an deine Freund*innen – vielleicht möchten sie ja auch mithelfen, mich in die Stratosphäre zu befördern 🙂
Titelbildhintergrund: NASA