Die letzten Tage dieses Jahres haben wir für euch wieder jeweils ein Feuerwerk an guten Nachrichten vorbereitet. Los geht’s mit dem Jahresrückblick von positive.news, den wir für euch zusammengefasst haben.
Energie und Klimaschutz
1. Rückgang der EU-Emissionen um acht Prozent: Die Emissionen der Europäischen Union sind 2024 im Vergleich zu 2023 um acht Prozent gesunken. Das bedeutet gleichsam, das die Treibhausgasemissionen in der EU nun 37 Prozent unter dem Niveau von 1990 liegen. Das ist auf die Schließung von Kohlekraftwerken sowie den schnellen Ausbau von erneuerbaren Energieträgern zurückzuführen. Die Internationale Energieagentur hat zudem berichtet, dass die Emissionen in fortgeschrittenen Volkswirtschaften auf ein 50-Jahres-Tief gesunken sind.
2. Die grüne Energie-Revolution ist unaufhaltsam: China baut fast doppelt so viel Wind- und Solarenergie aus wie der Rest der Welt zusammen und treibt damit die globale Energiewende an. Länder des globalen Südens profitieren zunehmend von den sinkenden Kosten erneuerbarer Energien und erleben eine Cleantech-Revolution. Europa dekarbonisiert sein Stromnetz in Rekordtempo, und Großbritannien wurde die erste Industrienation, die vollständig aus der Kohle ausstieg.
3. Städte sind „lebenswerter“ geworden: Das geht aus dem Global Liveability Index hervor. Bewertet wurden 173 Städte in fünf Kategorien: Stabilität, Bildung, Gesundheitswesen, Kultur und Umwelt sowie Infrastruktur. Diese Entwicklung hängt stark mit Klimaschutzmaßnahmen zusammen, wie etwa die Einführung von Umweltzonen, dem Ausbau von Rad- und Fußwegen sowie Begrünungsmaßnahmen.
Demokratie und Menschenrechte
1. Bedeutsame Erfolge bei Umweltklagen: Im Jahr 2024 nahmen Umweltklagen weltweit zu. Aktivist:innen haben außerdem bedeutsame Siege gegen Umweltverschmutzer und Klimasünder errungen. Das britische Gericht erklärte den Klimaplan der Regierung erneut für unzureichend und kippte auch Pläne für ein Kohlenbergwerk. Der Europäische Gerichtshof verurteilte die Schweiz wegen unzureichender Emissionsreduktionen, und ein südkoreanisches Gericht befand den Mangel an einem Klimaplan als Verstoß gegen die Rechte der Bürger:innen. In der EU entschied ein deutsches Gericht, dass die Klimapolitik zur Luftreinhaltung rechtswidrig ist, während die Zahl der Klimaklagen gegen Unternehmen weiter anstieg.
2. Erfolge bei Rechten für indigene Völker: Trotz zahlreicher Herausforderungen für indigene Gruppen gab es 2024 auch einige Erfolge. In Brasilien wurde der Anspruch des Munduruku-Stammes auf sein angestammtes Land im Amazonasgebiet anerkannt. In den USA wurden etwa indigene Völker zu Mitverwaltern eines neuen Meeresschutzgebietes vor der Küste Kaliforniens ernannt.
Tier- und Naturschutz
1. EU verpflichtet sich zum Schutz der Biodiversität: Im August 2024 trat ein bedeutendes Gesetz zur Naturwiederherstellung in der EU in Kraft, das die Staaten verpflichtet, bis 2030 ein Fünftel ihrer Land- und Meeresflächen zu schützen und wiederherzustellen. In Großbritannien wurde zudem das weltweit erste Gesetz eingeführt, das alle neuen Bauprojekte dazu verpflichtet, die Natur zu fördern und verlorene Lebensräume mit einem Biodiversitätszuwachs von zehn Prozent zu ersetzen.
2. Artenschutz ist wirksam: Im Mai 2024 wurden Studien veröffentlich, die belegen, dass Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt erfolgreich sind. Hunderte von Artenschutzprojekten zeigen demnach, dass Maßnahmen wie Schutzgebiete und die Ausrottung invasiver Arten in 66 Prozent der Fälle die Biodiversität steigerten oder deren Rückgang verlangsamten. Eine separate Studie zeigte, dass der Schutz von ungeschützten Biodiversitäts-Hotspots das Aussterben der am stärksten gefährdeten Arten verhindern könnten.
3. Erfolgsgeschichten im Artenschutz: Der Iberische Luchs verschwand von der Roten Liste, und in Australien kehrten westliche Quolls, Bettongs und Bilbies in den Sturt-Nationalpark zurück. Auch die Kranichpopulation im Vereinigten Königreich erreichte neue Höchststände und in Toronto kehrten die Adler zurück. Weitere Erfolge umfassten die Rückkehr seltener Schmetterlinge in Wales, einer fischfressende Spinne in England und Rekordzahlen von Meeresschildkröten-Nestern in Griechenland.
Globale Gesundheit
1. Schutz von Kindern vor Social Media: In Australien und Florida wurden Gesetze zum Schutz von Kindern erlassen. Social Medias haben nachweislich einen schlechten Einfluss auf die psychische Gesundheit. Diese Gesetze schützen die Jüngsten unserer Gesellschaft. In Frankreich wurde zudem in Hunderten Schulen eine “digitale Pause” durchgesetzt.
2. KI revolutioniert die Medizin: Forschende haben ein KI-Tool entwickelt, das Krankenakten nach versteckten Anzeichen von Krebs durchsucht. Die Erkennungsrate stieg von 58,7 auf 66 Prozent. Außerdem ermöglicht ein KI-gestützter Fingerstichtest für Parkinson eine Diagnose schon sieben Jahr vor Auftreten erster Symptome. Auch bei der Erkennung von Autismus gab es Fortschritte durch die KI.
3. Malaria-Impfstoff führt zum Rückgang von Kindersterblichkeit: 2024 wurde ein neuer Malaria-Impfstoff eingeführt. In den Ländern, die ihn verabreichen, ging die Kindersterblichkeit um 13 Prozent zurück.
4. Allgemein geht die Kindersterblichkeit zurück: Seit 2000 ist die weltweite Sterblichkeitsrate von Kindern um 51 Prozent gesunken. Das ist auf verbesserte Gesundheitsversorgungen und diverse Impfstoffe zurückzuführen.
Nachhaltiger Konsum, Wirtschaft und faire Arbeit
1. Grüne Energien sind gut für die Wirtschaft: Entgegen der Meinung von Skeptiker:innen belasten grüne Energien die Wirtschaft nicht. Im Februar 2024 fanden Analyst:innen heraus, dass Chinas erneuerbarer Energiesektor (Energieträger, Speichertechnologien und E-Mobilität) der Haupttreiber des Wirtschaftswachstums im Jahr 2023 war. Ähnliches zeigt sich in Großbritannien. Darüber hinaus sind grüne Jobs besser bezahlt.
2. Genossenschaftssektor im Vereinten Königreich wächst: In England erhielt eine von der Gemeinde betriebene Eisenbahn grünes Licht für ihren Betrieb. Die Zahl der Pubs in Gemeinschaftsbesitz im Vereinigten Königreich ist in den letzten fünf Jahren um 62,6 Prozent gestiegen. Außerdem wurde in Schottland ein Windpark in Gemeinschaftsbesitz angekündigt.
3. Work-life balance verbessert sich: Versuche zur Vier-Tage-Woche, rechtliche Verbesserungen sowie Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie haben in einigen Ländern das Leben von Millionen Menschen verbessert.
Soziale Gerechtigkeit
1. US-Bundestaaten erlassen medizinische Schulden: In Arizona, New York und Connecticut gibt es Programme, die medizinische Schulden von armutsbetroffenen Menschen erlassen. Finanziert werden derartige Programme von Spenden.
2. Fortschritte bei der Bekämpfung von Armut: Laut einem UN-Bericht waren die Armutsraten in Lateinamerika und in der Karibik 2023 auf dem niedrigsten Stand seit den Aufzeichnungen. Das ist auf die Verbesserung sozialer Sicherungssysteme zurückzuführen. Auch in Brasilien und Indonesien ging die Armutsrate zurück.
Im Jahr 2024 gab es weltweit zahlreiche positive Entwicklungen, die uns mit viel Hoffnung und Zuversicht in die Zukunft blicken lassen. Den ganzen Jahresrückblick könnt ihr hier nachlesen: https://www.positive.news/society/what-went-right-in-2024-the-good-news-that-mattered/
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Symbolbild: Kohji Asakawa auf Pixabay