Die Einkaufsgruppe NGO NPO Austria hat die clevere Idee, die Marktmacht des gesamten Sektors zu nützen, um im Einkauf bessere Preise zu erzielen. Die Liste der dadurch erzielten Vorteile ist lang und reicht bis zur Ökologisierung des Beschaffungswesens. Kooperation wird in diesem Projekt besonders groß geschrieben, da es neben dem Zusammenschluss der gemeinnützigen Organisationen auch einen potenten Businesspartner gibt.
Gemeinsam sind wir stärker, könnte die Devise der Einkaufsgruppe NGO NPO Austria lauten. Auch wenn der Name etwas sperrig wirken mag, bringt er auf den Punkt, worum es geht: Gemeinnützige Organisationen, Vereine etc. schließen sich zusammen, um ihre Einkäufe zu bündeln und über die größeren Mengen bessere Preise zu bekommen.
Das hat nicht nur den Vorteil, dass den – meist durch Spendengelder finanzierten – Organisationen mehr Geld übrig bleibt für ihre eigentlichen Ziele. Gründer Joachim Schreiber möchte diese gebündelte Marktmacht nützen, um die Ökologisierung des Beschaffungswesens voranzutreiben. Sein Ökologiestudium sowie jahrelange Tätigkeiten im Umwelt- und Menschenrechtsbereich, u.a. bei attac, Ute Bock, WWF, Greenpeace und derzeit bei der ÖGUT (Österr. Gesellschaft für Umwelt und Technik) verschaffen ihm die dafür notwendigen Kenntnisse und Kontakte.
Kernstück der Einkaufsgruppe ist die enge Kooperation mit einem potenten Partner mit mehr als 30 Jahren Erfahrung im Bereich der strategischen Beschaffung: Die Beschaffungsdienstleisterin Handover verfügt im Gesundheits- und Pflegebereich bereits über enorme Erfahrung und ist überdies eng an die große Gastro-Einkaufsgenossenschaft Hogast gekoppelt. Die gesamte Infrastruktur und das komplette Knowhow über die Abwicklung der gebündelten Einkäufe sowie die Preisverhandlungen mit den Anbietern ist also schon vorhanden. Die Synergieeffekte für Handover kommen vor allem aus der Erweiterung der Plattform um ein großes Marktsegment – die NGOs und Nonprofit-Organisationen: Mit an Bord sind bereits knapp 20 namhafte Institutionen wie Greenpeace, Global 2000, WWF, Licht für die Welt, SOS Kinderdorf International, Vier Pfoten oder Ashoka.
Beim Thema Nachhaltigkeit im Beschaffungswesen kommt ein weiteres Mal die besondere Cleverness des Projekts Einkaufsgruppe zum Tragen: Durch die gebündelte Marktmacht der neuen Einkaufsgruppe können die Weichen hier in eine neue Richtung gestellt werden, indem umwelt- und sozialverträglichere Alternativen zu bestehenden Produkten und Dienstleistungen vorgeschlagen, nach den strengen Standards der NGOs ausgewählt und in das Gesamtangebot integriert werden.
Die Erwähnung der Dienstleistungen mag hier erstaunen, hat aber durchaus ihre Berechtigung: Die Einkaufsgruppe werden nicht nur Putzmittel und Büromaterial bestellt. Die Palette umfasst Handyverträge und Stromtarife ebenso wie Facility Management, die Fernwartung der EDV-Netzwerke oder Zeitungsinserate. In all diesen Bereichen kann durchs Bündeln der Kräfte Geld gespart und teils sogar die Umwelt geschont werden. Umweltzeichen, Fair Trade Label etc. werden berücksichtigt und Vorschläge zur weiteren Verbesserung des Sortiments sind willkommen. So ist etwa gerade eine Verhandlungsrunde für einen Großrahmenvertrag für Postporto in Vorbereitung, das bereits beim jetzigen Mitgliederstand Beträge in Millionenhöhe ausmacht.
Wer nun meint, dass es hier um Peanuts geht, sollte sich folgendes zu Gemüte führen: Das Einkaufsvolumen der NGOs allein beträgt rund 50 Millionen Euro, die Budgets der außeruniversitären Forschungseinrichtungen und der Leistungsträger noch nicht mit eingerechnet. Die Einkaufsgruppe bietet durch bessere Konditionen Einsparmöglichkeiten im hohen zweistelligen Bereich. Das bedeutet, dass mittelfristig zweistellige Millionenbeträge für die eigentlichen Vereinstätigkeiten freigemacht werden können!
Wer kann mitmachen? Alle Organisationen mit den Merkmalen Gemeinnützigkeit, Spendengütesiegel, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind willkommen. Die Abwicklung ist denkbar einfach: Im Vorfeld braucht es einen Vertrag mit Handover, die die Logistik für die Einkaufsgruppe bereitstellt. Danach kann mit Zugangsdaten und Pincode über “Easygoing“, das Einkaufportal der Einkaufsgruppe, so einfach eingekauft werden, wie man das von anderen Webportalen gewohnt ist. Aber nicht nur das: Komplette Ausschreibungen, etwa für neue Infrastruktur im IT- oder Kommunikationsbereich sowie alle anderen Arten von Großanschaffungen komplett an die Einkaufsgruppe übertragen werden, was nicht nur eine professionellere Recherche ermöglicht sondern auch ungemein viel interne Handlingzeit spart.
Die Mitgliedschaft in der Einkaufsgruppe ist grundsätzlich kostenlos und erstreckt sich über mindestens ein Jahr. Danach wird ein Mindestumsatz-Richtwert vereinbart. Dieser dient bei den Preisverhandlungen mit den Anbietern als konkrete Argumentationshilfe. Gegenüber den Mitgliedern der Einkaufsgruppe steht jedoch der Einspargedanke im Vordergrund.
Wie können wir alle mithelfen das Projekt zu pimpen?
Die ersten Schritte: Folgt We Pimp The World! auf Facebook und Twitter #wptw #ekgngo, wo wir laufend über die Einkaufsgruppe berichten werden.
Wenn ihr der Einkaufsgruppe eure Begeisterung zeigen wollt, drückt gleich mal das “Gefällt mir”-Knöpfchen auf Facebook.
Derzeit werden auch noch Sponsoren gesucht, die den weiteren Aufbau unterstützen möchten, um im Gegenzug prominent in die bald anlaufende, breit angelegte Pressearbeit eingebunden zu werden.
And now let’s go: We Pimp The World!
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Twitter: @mutmacherei
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Links zur Einkaufsgruppe NGO NPO Austria:
Das Projekt existiert nicht mehr.