Die letzten Tage dieses Jahres haben wir für euch wieder jeweils ein Feuerwerk an guten Nachrichten vorbereitet. Los geht’s mit dem Jahresrückblick von positiv.news, den wir für euch zusammengefasst haben:
Energie und Mobilität
1. Chinas rasanter Ausbau von sauberer Energie: China befindet sich in einer Phase des Übergangs. 2023 wurde dort eine Rekordmenge an grüner Energieinfrastruktur zur Verfügung gestellt. Das Jahresziel für den Bau von Wind- und Solarenergie wurde bereits im September erreicht. Expert:innen rechnen dadurch mit einem baldigen Rückgang der CO2-Emissionen Chinas.
2. Unaufhaltsamer Aufstieg der erneuerbaren Energien: Die Internationale Energieagentur (IEA) kam im Oktober zum Schluss, dass bereits 2030 die Hälfte des globalen Strombedarfs durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Zudem haben sich die Staaten im Rahmen der Klimakonferenz darauf geeinigt, die Kapazität an erneuerbaren Energien bis 2030 zu verdreifachen.
3. Wissenschaftlicher Durchbruch bei der Kernfusion: Forschende haben 2023 bei der Erforschung der Kernfusion eine “Zündung” erreicht, d.h. sie haben mehr Energie herausgeholt, als sie hineingesteckt haben. Die Kernfusion könnte künftig grenzenlose saubere Energie generieren. Im Gegensatz zur Kernspaltung kann es zu keiner Kettenreaktion kommen und es fallen keine radioaktiven Abfälle an.
4. Zugfahren boomt: In Europa wurden dieses Jahr wichtige Zugverbindungen eröffnet, der Ausbau weiterer innereuropäischer Verbindungen ist in Planung. Um die nachhaltige Mobilität zu fördern hat die EU das Schienennetz liberalisiert. Das soll den Wettbewerb fördern, die Preise senken und mehr Menschen zum Zugfahren bewegen.
Demokratie und Menschenrechte
1. Erfolge für die LGBTQ-Rechte: In mehreren Ländern hat sich der Rechtsstatus für homosexuelle Paare verbessert, darunter in Nepal, Lettland, Peru und Südkorea.
2. Fortschritte beim indigenen Landrecht: In den letzten fünf Jahren wurden insgesamt über 100 Millionen Hektar Land in 39 verschiedenen Ländern an indigene Völker zurückgegeben.
3. Verringerung von Geschlechterunterschieden: Das Lohngefälle zwischen vollzeitbeschäftigten Frauen und Männern ist in den USA geringer denn je. Weiters ist in Großbritannien der Anteil der Frauen in Führungspositionen von börsennotierten Unternehmen auf über 40 Prozent gestiegen. Den FTSE-350-Unternehmen wurde vorgegeben, dieses Ziel bis 2025 zu erreichen. Es ist sehr erfreulich, dass dieses Ziel bereits früher umgesetzt werden konnte.
4. Gesetzgebung zur Einschränkung künstlicher Intelligenz: KI war eines der beherrschenden Themen im Jahr 2023. Obwohl mit der KI viele Fortschritte erzielt werden können, gibt es große Besorgnis über die Macht von KI. Die EU hat sich im Dezember auf die weltweit ersten umfassenden Gesetze zur Regulierung geeinigt. Darunter fallen etwa Beschränkungen für die Nutzung von KI bei der Überwachung.
Tier- und Naturschutz
1. Erfolgreiches Referendum gegen Ölbohrungen in Ecuador: Die Einwohner:innen von Ecuador haben im August in einem Referendum gegen Ölbohrungen im Amazonasgebiet gestimmt. Das betroffene Gebiet ist 1 Mio. Hektar groß. Das ist ein großer Erfolg für die Einwohner:innen Ecuadors, für die ansässige indigene Gemeinschaft sowie für die Umwelt und das Klima!
2. Die Abholzungsrate im Amazonas ging dramatisch zurück: Im Vergleich zum Vorjahr ist die Abholzungsrate um 55,8 Prozent gesunken. Grund dafür sind die Bemühungen des Präsidenten Lula da Silva, der sich verstärkt für den Schutz des Amazonas einsetzt.
3. Erfolgreicher Artenschutz: Einige Tierarten sind nicht mehr akut vom Aussterben bedroht. Im Tschad hat man erfolgreich die Säbelantilope wieder angesiedelt. Durch erfolgreiche Maßnahmen zum Artenschutz hat sich auch die Zahl der Goldenen Löwentamarine stark vermehrt. Weitere Erfolge sind die Rückkehr der Blauwale vor den Seychellen, der Schutz der Steinadler in Schottland, die Rückkehr der Takahē in Neuseeland sowie die wachsenden Tigerpopulationen in Indien und Nepal.
4. Historisches Abkommen zum Schutz von Land und Meer: Im September haben die UN-Mitgliedsstaaten ein Abkommen zum Schutz der Weltmeere verabschiedet. Demnach soll 30 Prozent der Ozeane unter Schutz gestellt werden. In Albanien wurde Anfang des Jahres der letzte Wildfluss Europas zum Nationalpark erklärt.
Globale Gesundheit
1. Eintritt ins goldene Zeitalter der Medizin: 2023 war das Jahr der medizinischen Durchbrüche. Durch die mRNA-Technologie konnte der Grundstein zur Ausrottung bestimmter Krebsarten gelegt werden. Künstliche Intelligenz, die 3D-Druck-Technologie sowie Fortschritte in der Genomik lassen auf neue Behandlungsmethoden in der Medizin hoffen
2. Durchbruch im Kampf gegen Aids: Weltweit wurde der Zugang zur Behandlung von HIV verbessert, gleichzeitig sinkt die Zahl der Neuinfektionen. Das Gemeinsame Programm der Vereinten Nationen für HIV/Aids (UNAIDS) spricht von einem klaren Weg, um die Übertragung von Aids bis 2030 zu beenden.
3. Ausrottung tödlicher Krankheiten: In Bangladesch ist die viszerale Leishmaniose kein Problem mehr für die öffentliche Gesundheit. Dabei handelt es sich um eine lebensbedrohliche Krankheit. Sie wird durch einen Parasiten ausgelöst. Einen weiteren Erfolg gab es im Irak. Als weltweit 17. Land hat man das Trachom ausgerottet. Trachome sind die häufigste Ursache für infektiöse Blindheit. Außerdem wurde 2023 Belize für malariafrei erklärt.
4. Erfolge in der Alzheimerforschung: 2023 konnten Forschende zwei Medikamente entwickeln, welche den Verlauf der Krankheit verlangsamen.
Klimaschutz
1. Beim Thema Klimaschutz werden nun wichtige Aspekte berücksichtig: Beim diesjährigen Klimagipfel haben sich die Staaten auf die Einrichtung eines Fonds für Verluste und Schäden geeinigt. Auch wenn die Konferenz viel Kritik erhielt, ist diese Einigung insbesondere für die am stärksten betroffenen Länder eine sehr gute Nachricht.
2. Bahnbrechende Urteile bei Klimaprozessen: Die Zahl der Klimaprozesse hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt, 2023 gab es mehrere richtungsweisende Urteile, die Staaten zu strengeren Maßnahmen beim Klima- und Umweltschutz zwingen, u.a. im US-Bundesstaat Montana sowie in Belgien.
3. Das Thema Klasse gewinnt im Kontext von Klimaschutz an Bedeutung: Die reichsten 1 Prozent der Menschheit verursachen mehr Emissionen als die ärmsten 66 Prozent. Entsprechende Maßnahmen zum Klimaschutz berücksichtigen dieses Problem. Neben der Einschränkung von Privatjets in Frankreich werden andere Luxusgüter zunehmend besteuert.
4. Positive Kipppunkte als Hoffnungsträger: Forschend der Universität Exeter kommen zum Schluss, dass die kommenden technologischen Durchbrüche zur endgültigen Dekarbonisierung führen werden. Ausschlaggebend dafür sind politische Anreize wie die Förderung von E-Mobilität, grünem Dünger und pflanzlichen Fleischalternativen.
Nachhaltiger Konsum, Wirtschaft und faire Arbeit
1. Die Vier-Tage-Woche ist auf dem Vormarsch: 2023 gab es mehrfach wissenschaftlich begleitete Versuche einer Vier-Tage-Woche. Die Ergebnisse sprechen für sich und bringen sogar so manchen Kritiker zum Schweigen.
2. Alternative für Palmöl entwickelt: Palmöl steckt in vielen Produkten, ist jedoch für die Zerstörung großer Landstriche verantwortlich. Forschende haben 2023 eine Alternative aus Leinsamen und Raps entwickelt. Man kann sie vor Ort herstellen und damit den Verlust von Lebensräumen verhindern. Zudem ist die Alternative laut den Forschenden auch gesünder.
3. Kreislaufwirtschaft entwickelt sich immer weiter: Insbesondere das Reparieren wird in vielen Bereichen zunehmend wieder beliebter. Ein namhafter Elektronikhersteller hat in den USA sogar ein Gesetz zum Recht auf Reparatur unterstützt. In Frankreich wurde indes ein Reparaturbonus für Bekleidungsartikel und Schuhe eingeführt. Fast Fashion wird inzwischen weitflächig als Problem angesehen. In London wurde daher ein Reparaturzentrum gegründet.
Im Jahr 2023 gab es viele positive Entwicklungen, die uns Hoffnung für eine bessere Welt machen! Den ganzen Jahresrückblick könnt ihr hier nachlesen: https://www.positive.news/society/what-went-right-in-2023-the-top-25-good-news-stories-of-the-year/
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Symbolbild: Hans auf Pixabay