Biolebensmittel aus dem eigenen Umfeld beziehen von Bauern, die man kennt – das willl das Team von SpeiseLokal! nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere. Mit ihrem Konzept von lokalen Abholläden haben sie das möglich gemacht. Gleichzeitig stehen sie als Plattform und Drehscheibe für alles ums Thema lokale Ernährung zur Verfügung, um die Idee weiter zu verbreiten.
Ein Jahr lang haben drei Frauen alles zwischen Wienerwald und St. Pölten durchkämmt und kennen nun, was Biobauernhöfe angeht, diese Gegend wie ihre eigene Westentasche. Die Inspiration kam von einem schottischen Freund von Juliana Lutz, der mit viel Erfolg das Projekt Fife Diet gegründet hatte. Dabei geht es um lokale Ernährung – Lebensmittel aus dem eigenen Umland, in Bioqualität. Das hat Juliana so begeistert, dass sie beschloss, etwas Ähnliches in ihrer Wohngegend zu machen. Gemeinsam mit Judith Schachinger und Sabine Rosenberger hat sich Juliana viele Gedanken über die Umsetzung gemacht. Sie kamen zum Ergebnis, dass es in ihrem Einzugsgebiet viel Interesse an diesem Thema gab, dass jedoch Unterstützung bei der praktischen Umsetzung fehlt, sich im täglichen Leben mit lokalen Produkten gut versorgen zu können.
Und da haben die drei gleich eingehakt und sind hurtig zur Tat geschritten: Gleich an zwei Standorten haben sie kleine Abholstellen für Bioprodukte errichtet. In diesen Mini-Läden, die in Bauernhöfen eingemietet sind, können sich die Kund*innen ihre vorbestellten biologischen Köstlichkeiten aus der Region abholen. Ein Online-Shop hilft dabei, sich einen Überblick über das Angebot zu verschaffen und die Bestellungen, die bis Dienstag eingegangen sind, rechtzeitig zu organisieren. Am Donnerstag kommen die Lieferungen, und am Freitag ist Abholtag: am Vormittag in Maria Anzbach am Dreierhof, am Nachmittag in Neulengbach mitten in der Stadt. Die Abholstellen haben sich auch als Orte der Begegnung und des Austauschs entwickelt, und damit sind wir bei einem weiteren Schwerpunkt von SpeiseLokal!.
Die drei Gründerinnen,die mittlerweile Unterstützung von weiteren Teammitgliedern gefunden haben, wollten sich nicht mit Abholläden begnügen. Der gesamte Themenkreis rund um (lokale) Ernährung ist ihnen wichtig, drum gibt’s auch jede Menge unterstützende Aktivitäten: Neben Exkursionen zu den beliefernden Höfen und Festen, auf denen die Bauern persönlich anwesend sind und ihre Produkte stolz präsentieren, werden auch Rezepte getauscht, Infos weitergegeben und über die Herausforderungen von Bauern und Konsument*innen gleichermaßen berichtet. Wer hätte z.B. gedacht, dass sich Biobier leichter in der Gegend finden lässt als Biobutter! So entsteht mehr Vernetzung und Wissen über die Region und ihre Versorgung mit Nahrungsmitteln. SpeiseLokal! sieht sich als Plattform zum Sichtbarmachen aller Themen rund und lokale Ernährung. Zusammenarbeit gibt’s auch mit anderen Projekten, die Pate gestanden und bei der Umsetzung geholfen haben: die Greisslerei 2.0 in St. Pölten und das NETswerk Steyr.
Von ihrer Idee leben können die drei Frauen (noch) nicht. Doch das ist ihnen nicht so wichtig. Juliana arbeitet an der Uni am Institut für soziale Ökologie und beforscht dort “Alternativen zum Supermarkt,” wie sie uns im Gespräch erzählt. Dabei geht es um Konzepte zur alternativen Lebensmittelversorgung. Juliana verbindet also Theorie und Praxis auf vorbildliche Art und Weise 🙂 Ihre Kolleginnen arbeiten in den Bereichen Ökologschulen und Permakultur. Da ist SpeiseLokal! ja praktisch die logische Fortsetzung 🙂 “Die Qualität unserer Arbeitsbedingungen ist uns sehr wichtig, und da haben wir in unserem eigenen Projekt sehr viel Gestaltungsspielraum, den wir gern nützen,” erzählt Juliana. “Doch das braucht auch viel Aufmerksamkeit und außerdem haben wir alle jeweils einen Schippel Kinder. Wir wollen einfach, dass es uns allen gut geht mit dem, was wir tun und wie wir es tun,” meint Juliana fröhlich.
Der persönliche Kontakt und die langfristigen Beziehungen sind wichtige Elemente bei SpeiseLokal!. Alle zuliefernden Bauern wurden von den drei Frauen persönlich besucht und man ist laufend in Verbindung. Wäre mehr Zeit, würden sie gerne noch viel öfter ausschwirren, um Höfe zu besuchen. Auch die Zusammenarbeit mit der öffentlichen Versorgung in ihrer Gegend möchten sie gerne noch ausbauen und vor allem mit Schulen und Altersheimen zusammenarbeiten. Um regelmäßig Exkursionen zu den Bauernhöfen anzubieten fehlt derzeit noch die finanziellen Unterstützung von Förderstellen.
Wie können wir alle mithelfen das Projekt zu pimpen?
Die ersten Schritte: Folgt We Pimp The World! auf Facebook und Twitter #wptw #speilo, wo wir laufend über SpeiseLokal! berichten werden.
Wenn ihr SpeiseLokal! eure Begeisterung zeigen wollt, drückt gleich mal das “Gefällt mir”-Knöpfchen auf Facebook.
And now let’s go: We Pimp The World!
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Website: http://www.speiselokal.org
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Gute Idee, ich hab ein Verzeichnis zu regionalen Lebensmittelproduzenten schon mal woanders im Internet gefunden: http://www.regional-kaufen.com (aktiv?).
Robert